Swantje Lichtenstein
Swantje Lichtenstein vive en Colonia, Alemania, escribe e interpreta poesía, ensayos, teoría, prosa y trabajos conceptuales. Es autora de Das lyrische Projekt (Munich Iudicium 2004), figurenflecken oder: blinde verschickung (Aachen: Rimbaud 2006), Landen (Munich: Lyrikedition 2009), Entlang der lebendingen Linie. Sexophismen (Vienna: Passagen 2010) y Horae. Widerstaendige Stunden (Berlin: J. Frank 2010). Ha traducido Notes on Conceptualisms de Vanessa Place y Robert Fitterman al alemán, el que será publicado como Covertext. Anmerkungen zu Konzeptualismen (Berlín: Merve 2013). Además trata de inaugurar las ideas de la Escritura Conceptual en Alemania.
Swantje Lichtenstein lives in Cologne/Germany, writes and performs poetry, essay, theory, prose, and conceptual works. Professor for literature and esthetic practice in Dusseldorf/Germany. She is the author of: The Poetry Project, Munich Iudicium 2004 (Das lyrische Projekt), Blurfigure or Blind Posting, Aachen: Rimbaud 2006 (figurenflecken oder: blinde verschickung), Landing, Munich: Lyrikedition 2009 (Landen), Along the Living Line. Sexophisms, Vienna: Passagen 2010 (Entlang der lebendingen Linie. Sexophismen and Horae. Resisting Hours, Berlin: J. Frank 2010 (Horae. Widerstaendige Stunden), she translated Vanessa Place/Robert Fitterman: Notes on Conceptualisms into German, forthcoming as Covertext. Anmerkungen zu Konzeptualismen, Berlin: Merve 2013 and tries to inaugurate the ideas of Conceptual Writing and Literature in Germany.
http://www.poetenladen.de/swantje-lichtenstein.html
http://www.zintzen.org/autoren-authors-auteurs/swantje-lichtenstein/
swantje lichtenstein
- ALLES IST WAHR ODER:
- ÜBER KONZEPTUELLE TEXTE UND LITERATUR
1. Alle Texte führen in „Zwangslagen des Verstehens“ (Oswald Wiener).
2. Der Text ist das Ding. Es ist das Ding, sagt er. Es ist das Ding die Poesie. Es ist Dingdichtung. Ich schreibe vornehmlich Dingtexte.
3. Der Blick auf das Ding hat sich verändert, der Blick auf den Text und den Kontext, darum ist alles, so John Cage, was wir sehen sowie der Prozess wie wir es ansehen – ein Duchamp. ( „Therefore everything seen – every object, that is, plus the process of looking at it – is a Duchamp“ (vgl. Menke/John Cage).)
4. Dinge sind Chosen, Sachen, Substanzen, Gründe, Sachverhalte, Status, Werk. Im etymologischen Sinne ist es das Ding, das „auf einen Konfliktstoff innerhalb einer Versammlung verweist, die eine Diskussion führt, welche ein gemeinsam getragenes Urteil erfordert.“ (vgl. Latour, PdD, 286). „Jedes Ding hat hundert Glieder und hundert Gesichter“ (Montaigne, Essais).
5. Der Konzeptualismus in der Literatur schreibt vor oder nach. Behauptet nicht Poesie handele nur von Poesie, behauptet nicht die Freiheit von Allegorie. Sieht Metaphern als Vergegenständlichung von Worten (vgl. W.Benjamin, Angus Fletcher, Paul de Man)
6. Die Literatur hinkt der Kunst mindestens 50 Jahre hinterher (vgl. Brion Gysin). Literatur spricht noch von Originalität und täubchenhafter Inspiration ohne mit der Wimper zu zucken.
7. Die Idee von Originalität und Kreativität bedient den Markt, dient nicht der Literatur. Neues stellt eine Brücke zum Kapital dar. Freie Verse, exponierte Bildlichkeit, Ironie oder Absurdität, Nachweis von Zeitgenossenschaft oder literatur(-historischen) Kenntnissen sind bei aktuellen Publikationen Kriterium für „Poetizität“. (vgl. Perloff, Poetry at the Brink). Was dann?
8. Spektakel und Ereignisse (vgl. Eszra Pounds „Make it New!“) unterwerfen sich einem kapitalistischem Antrieb. „Neu“ ist kein aussagekräftiges Attribut.
9. Konzeptuelle Texte iterieren bewusst. Das „Neue“ wiederholt alte Zeiten. Wird Vorschau auf ein „Kommendes“, das aber nur mehr ein Marktinstrument ist, auf die nächste Kollektion, die Arbeit an der Verkäuflichkeit mit dem Ziel zurückgeschickt werden zu können. Nur wohin? Dann wird sie eben zu Ende gepresst.
10. Festhalten und fest daran glauben hilft der Literatur weniger als poetische, experimentelle Arbeit.
11. Es gibt eine poetische Industrie und es gibt poetische Kunst. Und es gibt alles zusammen. Einfach. Alles ist wahr (vgl. Shakespeare).
12. Es gibt Listen falscher und richtiger Wörter. Es gibt Listen richtiger und falscher Bücher.
13. Es gibt Kunst und es gibt Design. Auch in der Literatur. Kunst geht nur ganz.
14. „Alle guten Dinge haben etwas Lässiges und liegen wie Kühe auf der Wiese“ (F. Nietzsche, Aphorismus 107).
15. Konzeptualismus in Texten ist zunächst ein Denkmodus und dann ein Schreibmodus. Der Modus des Lesens oder der Lektüre gehört dem an.
16. Konzeptuelle Texte stellen Fragen. Das ist eine Antwort.
17. Konzeptuelle Texte führen zur Destabilisierung von Poesie und Literatur.
18. Es gibt Dada, Oulipo, Konkrete Poesie, Wiener Schule und den Konzeptualismus.
19. Konzeptualismus und konzeptuelles Schreiben stellen sich dem Schreiben im digitalen Zeitalter. Ein solches Schreiben gibt sich selbst Regeln auf.
20. Konzeptualismus in Texten ist eine Perspektive des Schreibens. Das Ergebnis kommt erst nach dem Prozess.
21. Dieser Konzeptualismus widersteht einer simplifizierten Subjektivität und glaubt nicht des Subjekts verlustig gehen zu können.
22. Konzeptuelles Schreiben interessiert sich für verschiedene Arten der Depersonalisierung. Es weiß darum, dass dem ICH nicht zu entkommen ist, er schaut sich dessen Verfahrensweise an und zeigt sie auf. (vgl. O. Wiener)
23. Konzeptuelles Schreiben überdenkt Arten von Produktionsprozessen und Produktionsbedingungen. Ästhetisch, politisch, kulturell etc.
24. Dieser Konzeptualismus kollaboriert. Ist transkulturell.
25. Er ist Kontextualisierung. Kontexte treten gerne im Kollektiv auf.
26. Die Präsenz eines Textes lässt sich am Kontext ablesen.
27. Literatur ist nicht Information und sicher keine Dienstleistung. Der Konzeptualismus reagiert auf die Streuung von Information und die Veränderungen der Sprache durch omnipräsente Kommunikationsmedien und deren Anwendungen.
28. Die Periphrase ist eine Art Echo. Das Abschreiben eine Art Singen vom Blatt.
29. Ästhetische Erziehung zeigt, wie Rancières „unwissender“ Schulmeister, dass die Transgression von Wissen zuerst die Verteilung von Sinnlichem ist und selbst philosophisch oder künstlerisch angelegt. Wie der Künstler sich selbst zum Zuschauer macht und den Zuschauer zum Erzähler, leitet ein Lehrender die Subjektivierung der Subjekte und Objekte an und nicht nur sein eigenes Subjekt. Kunst ist Lehre zur Emanzipation. Lehre kann Kunst sein und muss nicht zum Spektakel werden.
30. Konzeptuelles Schreiben bedient sich transversaler Praktiken (vgl. F.Guattari). Er wandelt in den Passagen, siebt und dokumentiert. (vgl. Benjamin)
31. Anfangen und Aufhören sind dem Text fremd. Er hört nicht auf. An den Rändern sind immer Übergänge.
32. Der literarische Text ist kein Fetisch. Engagiert ist alles, was Text ist. (Vgl. Adorno) Wenn das Einfache allein steht und der Text selbst genug sein will, muss er untergehen oder er ist nur eine Entschuldigung sich nicht anstrengen zu wollen (Vgl. Valéry Über Kunst)
33. Der konzeptuelle, literarische Text soll nicht kreativ sein. Unkreative Texte sind literarische Texte. (vgl. Kenneth Goldsmith)
34. Konzeptuelle Texte richten sich nicht gegen Emotionen.
35. Der Verzicht auf individuelle Expressivität bedeutet nicht, dass die Texte „kalt“ bzw. nur intellektuell wären oder unpoetisch.
36. Befremdliche Texte sind denen, die nicht befremden vorzuziehen. Besinnung verliert an Wirklichkeit, wenn man darauf vertraut (vgl. Valery)
37. Texte sind der Gefahr ausgesetzt belanglos zu sein. Poesie ganz besonders. Wenn sie nur gut gemacht ist, ist sie haltlos. Sobald sie handfertig in der Vermeidung der Metaphorik den Ernst oder das Pathos’ verbrät und das Volksnahe mit dem verpönten Intellektuellen kompiliert, stockt es.
38. Der Text stirbt. Der Subtext wird getötet. Alles findet an der Oberfläche statt. Anstatt.
39. Das Lesen wird greifbar gemacht oder verweigert. Die Datenverarbeitung prozessiert.
40. Texte fragen unterschiedliche Praktiken als Kommentare und Lektüren ab oder fordern sie ein.
41. Konzeptuelle Texte sind Transkripte und Transaktionen. Sie konfrontieren ihre eigenen Beiträge.
42. Konzeptuelle Texte demonstrieren die endlose Rede in Zyklen. Sind Zeichen eines konzeptuellen, zyklisch angelegten Zeitalters.
43. Texte verschreiben sich grammatikalischen Aneignungen oder Adoptionen und nicht dem Besitz von Wort und Struktur.
44. Konzeptuelle Texte konzentrieren Komplexität in einer einfachen Form. Sie stellen Hyperdiskursivität dar, bilden literarische Denkprozess ab. Fragen nach Verfahren, nicht hinter der Form, sondern als solches.
45. Interaktionistisches Sammeln steht für konzeptuelle Texte im Vordergrund. Die Aneignungen können auf dem Makro- oder Mikrolevel stattfinden. Die direkte ästhetische Kontrolle wird dem Leser verweigert.
46. Konzeptuelle Texte verweigern eine „Satuierungsästhetik“ (Max Bense), die die große Menge des literarisch Produzierten bezeichnen kann.
47. Die Konstruktion eines Schemas oder einer Struktur sowie ihre räumliche Anordnung werden hierbei wichtig. Es sind aber nicht die konkreten, visuellen oder verbovokalvisuellen Erzeugnisse gemeint, alles Emblemata oder Figurengedichte.
48. Literarische Texte bestechen und bestehen durch eine grammatikalische Überbelegung, die sich aus anderen Texten bedient oder zeigt, wie Texte geschehen oder Dinge. Konzeptuelle Texte setzen das voraus, müssen das aber nicht zwangsläufig demonstrieren.
49. Abgeschriebene, kopierte oder umgeschriebene Texte, die einem Konzept folgen, sind literarische Texte im Sinne des Konzeptualismus.
50. Sie können der Konstitution, der Konstruktion oder der kollaborierenden Aktion dienen. In einem Akt der Wiederaufnahme des Fadens oder dem Füllen eines Wechselrahmens.
51. Der Konzeptualismus in der Literatur setzt auf Fehllesen oder Verschreiben.
52. Konzeptuelle Texte bestehen vor allem aus Recherche, Sammeln, Re-Arrangieren, Wiederholen, Abschreiben, Verschieben und der Dokumentation des Suchens etc. Ein Synthesizer hilft manchmal.
53. Das Schreiben und der Schreibende werden zu einer Suchmaschine.
54. Das Schreiben wird zu einer Rekonstruktion des Dekonstruierten.
55. Es handelt sich dabei um eine subtextuelle Dematerialisierung durch Material. Der konzeptuelle Text weist darauf hin. Unablässig.
56. Das Genie ist ein Wahnsinniger, der jemanden braucht, der ihn und seinen Text auslegt (vgl. Kant). Der konzeptuelle Text ist Aneignung und Auslegung zugleich. Er pflanzt sich selbst fort.
57. Der konzeptuelle Text desavouiert politische Bezüge.
58. Er ist eher Konfusion als Konfession/Bekenntnis oder aber konfuses Bekenntnis.
59. Der konzeptuelle Text widersteht und besetzt Worte, Stil/Stillosigkeiten und arbeitet einer kreativen Originalität entgegen.
60. Konzeptuelle Texte widmen sich Prozessspielchen und Prozesssprachen.
61. Sie zeigen fehlende Verbindungen, Absprachen und finden Umwege.
62. Sie kombinieren Produktivität und Kontingenz.
63. Sie setzen nicht auf das Besondere, das Individuelle oder Monokulturen.
64. Sie geben Raum für Kommentarbedürftigkeit (vgl. Gehlen), Mitsprache und Gemeinsinn.
65. Der Konzeptualismus in der Literatur wendet Techniken an, die sich an den Fragen nach dem Zugang zum Text versuchen, der Unlesbarkeit und der außertextlichen Narrativität, der Kategoriensuche und dem Unkategorischen, der Trennung zwischen verschiedenen textuellen Praktiken, Theorien und den Dingen (vgl. Vanessa Place)
66. Konzeptuelle Texte sind gut genug.
Things: On Conceptual Texts and Literature
Swantje Lichtenstein
Traducción: Patrick Greaney
1. All texts lead to “dilemmas of understanding” (O. Wiener).
2. The text is the thing. It’s the thing, he says. It’s the thing, poetry. It’s thing poetry. I primarily write thing texts.
3. The perspective on things has changed, the perspective on the text and on context. “Therefore everything – every object, that is, plus the process of looking at it – is a Duchamp” (J. Cage).
4. Things are les choses, matters, substances, bases, facts, states, works. Etymologically, thing “refers to a matter at the heart of an assembly in which a discussion takes place regarding a judgment reached in common” (B. Latour). “Everything has a hundred parts and a hundred faces” (Montaigne).
5. Conceptualism, in literature, dictates or transcribes. It doesn’t claim that poetry is only about poetry, it doesn’t proclaim freedom from allegory, it sees the metaphor as the becoming-thing of the word (cf. W. Benjamin, A. Fletcher, P. de Man).
6. Literature is fifty years behind art (cf. B. Gysin). Literature still speaks, without batting an eye, of originality and kitschy inspiration.
7. The ideas of originality and creativity serve the market, not literature. The new represents a link to capital. Free verse, expansive imagery, irony, absurdity, proof of contemporaneity or literary knowledge are the criteria for “poeticity” in current publications (cf. M. Perloff). What comes next?
8. Spectacle and event – “Make it new!” (E. Pound)– submit themselves to capitalist drives. “New,” as an attribute, doesn’t say much.
9. Conceptual texts iterate deliberately. The “new” repeats the old days. It’s a preview of “what is to come,” which is little more than a marketing tool, a preview of the coming season’s collection, working at salability with the goal of being able to be sent back. But what’s the point? It’ll all wind up remaindered.
10. Retaining and believing in the tradition helps literature less than poetic, experimental work.
11. There is poetic industry and poetic art. And there’s everything all together. It’s that simple. All is True (cf. Shakespeare).
12. There are lists of wrong and right words. There are lists of right and wrong books.
13. There is art, and there is design. In literature too. In art, it’s all or nothing.
14. “All good things have something easygoing about them and lie like cows on the meadow” (cf. Nietzsche).
15. Conceptualism in texts is first of all a mode of thinking and then a mode of writing. The appropriate mode of reading conceptual texts corresponds to the latter.
16. Conceptual texts pose questions. That’s an answer.
17. Conceptual texts lead to the destabilization of poetry and literature.
18. There is: Dada, Oulipo, concrete poetry, Vienna Group, conceptualism.
19. Conceptualism and conceptual writing respond to writing in the digital
age. Such writing makes its own rules.
20. Conceptualism in texts is a perspective on writing. The result comes only after the process.
21. This conceptualism resists any simplified subjectivity and doesn’t believe it can do without the subject (cf. O. Wiener).
22. Conceptual writing is interested in many kinds of depersonalization. It knows there’s no escaping the “I,” it looks at its way of proceeding and points it out.
23. Conceptual writing reassesses production processes and conditions of production. Aesthetically, politically, culturally, etc.
24. This conceptualism collaborates. It’s transcultural.
25. It’s contextualization. Contexts like to appear in collectives.
26. The presence of a text can be determined by its context.
27. Literature is not information and certainly does not provide any kind of service. Conceptualism reacts to the dissemination of information and the transformation of language effected by communicative media and their uses.
28. Periphrasis is a kind of echo. Copying out, a kind of sight-reading.
29. Aesthetic education shows, like Rancière’s ignorant schoolmaster, that knowledge as transgression is the distribution of the sensible and already tends towards becoming philosophical or artistic. Just as artists make themselves spectators and their spectators into narrators, teachers guide the process of subjectivating subjects and objects and not only their own. Art instructs with the aim of emancipation. Teaching can be art and doesn’t have to become spectacle.
30. Conceptual writing makes use of transversal practices (cf. F. Guattari). It wanders through the arcades, passes through the sieve, and documents (cf. W. Benjamin).
31. The text knows no beginning and no end. It doesn’t stop. Its borders are crossing points.
32. The literary text is not a fetish. Everything that is a text is committed, engaged (cf. T.W. Adorno). If simplicity stands by itself and if the text insists on its self-sufficiency, it must fail, or it is an excuse for the lack of exertion (cf. P. Valéry).
33. The conceptual, literary text shouldn’t be creative. Uncreative texts are literary texts (Cf. K. Goldsmith).
34. Conceptual texts are not directed against emotion.
35. Renouncing individual expression doesn’t mean that texts are cold or that they’re merely intellectual or unpoetic.
36. Texts that discomfit are to be preferred to those that do not. Reflection loses force when trusted blindly (cf. Valéry).
37. Texts are always exposed to the danger of being trivial. Especially poetry. When a poem is merely well made, it lacks a foundation. As soon as it, skillfully avoiding metaphor, wastes its seriousness or pathos and brings together folksiness and intellectuality, it gets stuck.
38. The text dies. The subtext is killed. Everything takes place on the surface. In lieu of.
39. Reading is made material or refused. Data processing processes.
40. Texts call up or demand various practices as commentaries or readings.
41. Conceptual texts are transcripts and transactions. They confront their own contributions.
42. Conceptual texts display endless, cyclical speech. They’re symptoms of a conceptual, cyclical age.
43. Texts rely on grammatical appropriations or permutations and not the mastery of word and structure.
44. Conceptual texts concentrate complexity in simple form. They represent hyperdiscursivity, display literary thinking processes. They call for method and practice, not behind the form, but as form.
45. Interactive collecting is in the foreground of conceptual texts. Appropriations can take place on the macro- or microlevel. Direct aesthetic inspection is refused the reader.
46. Conceptual texts refuse the “aesthetics of saturation” (M. Bense) that characterizes most literary production.
47. The construction of a procedure or a structure as well as its spatial arrangement becomes important here. This doesn’t mean concrete, visual or verbicovocovisal products – all of which are mere emblems or calligrams.
48. Literary texts captivate and congeal through grammatical overdetermination that draws on other texts or shows how texts and things occur. Conceptual texts presuppose this but don’t always have to demonstrate it.
49. For conceptualism, rewritten, copied, or adapted texts that follow a plan are literary texts.
50. They can serve constitution, construction or collaboration. In an act of picking up the thread or filling in the frame.
51. Conceptualism in literature banks on misprision and the poor copy.
52. Conceptual texts emerge from research, collection, rearrangement, repetition, copying, displacement, and documentation. A synthesizer can be helpful.
53. Writing and the writer become search engines.
54. Writing becomes the reconstruction of the deconstructed.
55. This takes place as subtextual dematerialization by means of the material. The conceptual text points in that direction. Incessantly.
56. Geniuses are lunatics that need someone to interpret them and their texts (cf. Kant). The conceptual text is simultaneously appropriation and interpretation. It reproduces itself.
57. The conceptual text denies political import.
58. It’s more confusion than confession. Or a confused confession.
59. The conceptual text resists and occupies words, styles, stylelessness, and works against creative originality.
60. Conceptual texts are dedicated to playing little games with processes and to speaking processual languages.
61. They show missing links and accords, they find detours.
62. They combine productivity and contingency.
63. They don’t bank on the particular, the individual, or the monocultural.
64. They make space for the need for commentary (cf. A. Gehlen), codetermination, sensus communis.
65. Conceptualism in literature uses techniques that experiment with textual access, unreadability, extratextual narrativity, and the uncategorical, the separation between different textual practices, theories, things (cf. V. Place).
66. Conceptual texts are good enough texts.
swantje lichtenstein
TODO ES VERDAD O:
SOBRE TEXTOS CONCEPTUALES Y LITERATURA
Traducción: Juan Hernán Cabello
1. Todos los textos se dirigen hacia los „aprietos de la comprensión“ (Oswald Wiener).
2. El texto es la cosa. Es la cosa, dice él. Es la cosa de la poesía. Es cosa poética. Yo escribo principalmente textos-cosas.
3. La mirada sobre la cosa ha cambiado, la mirada sobre el texto y el contexto, por eso todo lo que vemos es, según John Cage, semejante al proceso como lo percibimos– un Duchamp. ( „Therefore everything seen – every object, that is, plus the process of looking at it – is a Duchamp“ (comp. Menke/John Cage).)
4. Las cosas son elecciones, objetos, sustancias, fundamentos, circunstancias, estatus, trabajo. En un sentido etimológico la cosa es aquello que „remite a una sustancia de conflicto al interior de una reunión que lleva a cabo una discusión, la cual requiere de un juicio apoyado por todos” (comp. Latour, PdD, 286). „Cada cosa tiene cientos de miembros y cientos de rostros“ (Montaigne, Essais).
5. El conceptualismo en la literatura escribe antes o después. No plantea que la poesía se refiera solamente a la poesía, no plantea la libertad de las alegorías. Ve las metáforas como una objetivación de las palabras (comp. W.Benjamin, Angus Fletcher, Paul de Man)
6. La literatura va por detrás del arte al menos por 50 años (comp. Brion Gysin). La literatura todavía habla de Originalidad y de la paloma de la inspiración sin pestañear.
7. La idea de originalidad y creatividad sirve al mercado, no sirve a la literatura. Lo nuevo proporciona un puente hacia el capital. Versos libres, ceguera expuesta, ironía o absurdidad, prueba que la contemporaneidad o el conocimiento literario (histórico) son en las publicaciones actuales el criterio para la “poeticidad” (comp. Perloff, Poetry at the Brink). ¿Entonces qué?
8. Espectáculos y eventos (comp. Ezra Pound: „Make it New!“) defienden a una unidad capitalista. „Nuevo“ no es un atributo significativo.
9. Los textos conceptuales repiten consciencia. Lo „nuevo“ itera tiempos antiguos. Mostrarán a un „venidero“, pero es solamente un instrumento más del mercado, de la siguiente colección cuyo trabajo consiste en poder ser vendidos y entregados. ¿Entonces, hacia dónde? Entonces se la fuerza hasta el final.
10. Sostener y creer firmemente en ello ayuda a la literatura menos que como trabajo poético, experimental.
11. Hay una industria poética y hay arte poético. Y existe todo junto. Simple. Todo es cierto. (comp. Shakespeare).
12. Hay listas de palabras más falsas y correctas. Hay listas de libros más correctos y más falsos.
13. Hay arte y hay diseño. También en la literatura. El arte sólo es posible en su totalidad.
14. „Todas las cosas buenas tienen algo bárbaro y yacen como vacas en el prado“ (F. Nietzsche, Aphorismus 107).
15. El conceptualismo en los textos es sobre todo un modo de pensar y luego un modo de escribir. El modo del lector o el de la lectura le pertenece.
16. Los textos conceptuales formulan preguntas. Ésta es una respuesta.
17. Los textos conceptuales apuntan a la desestabilización de la poesía y la literatura.
18. Hay Dada, Oulipo, Poesía Concreta, Escuela de Viena y el Conceptualismo.
19. El Conceptualismo y la escritura conceptual se enfrentan a la escritura en tiempos de la era digital. Semejante escritura cede a sus propias reglas.
20. El conceptualismo en los textos es una perspectiva de la escritura. El resultado llega recién tras el proceso.
21. Este Conceptualismo se opone a una subjetividad simplificada y no cree en poder llegar a la pérdida del sujeto.
22. La escritura conceptual se interesa por diferentes formas de la despersonalización. Sabe que el YO no se ha escapado, observa su procedimiento y lo expone (comp. O. Wiener)
23. La escritura conceptual reconsidera formas de procesos productivos y servicios de producción. Estético, político, cultural, etc.
24. Este Conceptualismo colabora. Es transcultural.
25. Es contextualización. Los contextos gustan de aparecer en el colectivo.
26. La presencia de un texto se deja leer en el contexto.
27. La literatura no es información y por cierto tampoco prestación de servicios. El Conceptualismo reacciona a la dispersión de información y a los cambios del lenguaje a través de los omniscientes medios de comunicación y sus prácticas.
28. La perífrasis es una forma de eco. La transcripción una especie de canto del papel.
29. La educación estética muestra, como el maestro de escuela “no-sabio“ de Rancière, que la transgresión del conocimiento es en primer lugar la distribución de lo sensual y así mismo se sustenta filosófica o artísticamente Como el artista se hace a sí mismo espectador y desde el espectador al narrador el enseñante ofrece la subjetivización del sujeto y del objeto y no solamente su propio sujeto. Arte es enseñanza hacia la emancipación. La enseñanza puede ser arte y no debe volverse espectáculo..
30. La escritura conceptual se vale de prácticas transversales (comp. F.Guattari). Ronda en los pasajes, tamiza y documenta. (comp. Benjamin)
31. Empezar y terminar son ajenos al texto. El no termina. En los márgenes siempre hay transiciones.
32. El texto literario no es un fetiche. Implica todo lo que es un texto (comp. Adorno) Si lo fácil sólo se presenta y es el mismo texto el que quiere bastarse, debe sumergirse o solamente es una excusa no querer esforzarse (comp. Valéry Sobre Arte)
33. El texto conceptual, literario, no debe ser creativo. Textos no creativos son textos literarios (comp. Kenneth Goldsmith)
34. Los textos conceptuales no se vuelven contra las emociones.
35. La renuncia a la expresividad individual no significa que los textos sean „frios“ o solamente intelectuales o no-poéticos
36. Textos extraños son aquellos que no se proponen extrañar. La conciencia pierde su realidad, si se confía en ella (comp. Valery)
37. Los textos son expuestos al peligro de ser insignificantes Especialmente la poesía. Si ella solamente está bien hecha, es voluble. Si gasta lo serio o el Pathos, evitando la metáfora y compilando lo cercano al pueblo con la intelectualidad mal vista, se atora..
38. El texto muere. El subtexto será asesinado. Todo se realiza en la superficialidad.
39. El leer se volverá palpable o rechazado. El procesamiento de datos procede.
40. Los textos interrogan a diferentes prácticas como comentarios y lecturas o las exigen.
41. Los textos conceptuales son transcritos y transacciones. Ellos confrontan su propio aporte.
42. Los textos conceptuales demuestran el habla infinita en ciclos. Son signos de una época conceptual, cíclica.
43. Los textos formulan apropiaciones gramaticales o adopciones y no la posesión de palabra y estructura.
44. Los textos conceptuales concentran complejidad en una forma simple. Ellos representan hiperdiscursividad, retratan procesos mentales literarios. Preguntan por los procedimientos, no en cuanto a la forma, sino como tales.
45. Una Compilacion interactuante es prioritaria para textos conceptuales. Las apropiaciones se pueden encontrar en el nivel macro o micro. Al lector se le niegan los controles estéticos directos.
46. Los textos conceptuales rechazan una „estética de Satuier“ (Max Bense), en la que la gran parte de la producción literaria pueda ser señalada.
47. La construcción de un esquema o de una estructura así como su distribución espacial se vuelven por lo tanto importantes. Sin embargo no se refiere a productos concretos, visuales, todo emblemas o figuras poéticas.
48. Los textos literarios cautivan y subsisten a través de una reflexión gramatical, que se vale de otros textos o que muestra como ocurren textos o cosas. Los textos conceptuales requieren eso, sin embargo no deben demostrarlo de manera forzada.
49. Textos transcritos, copiados o textos parafraseados que siguen un concepto, son textos literarios en el sentido del Conceptualismo.
50. Ellos pueden ofrecer la constitución, la construcción o la acción de colaboración. En un acto de la reanudación del hilo o del llenado de un marco del cambio.
51. El conceptualismo en la literatura se encuentra en las faltas de lectura o los errores de escritura
52. Los textos conceptuales existen sobre todo en búsquedas, recopilaciones, reconfecciones, repeticiones, transcripciones, prórrogas y la documentación de la búsqueda, etc. A veces ayuda un sintetizador.
53. La escritura y el escribidor se convierten en una máquina de búsqueda.
54. La escritura se vuelve a una reconstrucción de lo deconstruído.
55. Actúa sobre una desmateriaización subtextual a través del material. El texto conceptual advierte sobre ello. Constantemente.
56. El genio es un loco, a quien alguien necesita para mostrarle a él su texto (comp. Kant). El texto conceptual es apropiación e interpretación. El se reproduce a sí mismo.
57. El texto conceptual desautoriza retribuciones políticas.
58. Es ya sea confusión como confesión/conocimiento o también como conocimiento confuso.
59. El texto conceptual resiste y posee palabras, silencio/capacidad de silencio y trabaja hacia una originalidad creativa.
60. Los textos conceptuales se dedican a jugueteos de procesos y lenguajes de procesos.
61. Muestran conexiones erróneas, convenios y encuentran desvíos.
62. Combinan productividad y contingencia.
63. No se ubican en lo especial, lo individual o monoculturas.
64. Dan espacio para requerir comentarios (comp. Gehlen), participación y civismo.
65. El conceptualismo en la literatura emplea técnicas en las que aborda la pregunta sobre el acceso a los textos, la ilegibilidad y la narratividad extratextual, la búsqueda de la categoría y de lo no categórico, de la división entre diferentes prácticas textuales, teorías y de las cosas (comp. Vanessa Place)
66. Los textos conceptuales son suficientemente buenos.
